Das Kamerunschaf ist eine kleinrahmige, kurzschwänzige Landschafrasse die ursprünglich aus dem westafrikanischen Zwergschaf hervor ging.
Es gilt als vergleichsweise genügsam, ressistent und widerstandsfähig. Obwohl Kamerunschafe gerne als Fleischlieferanten gehalten werden, so liegt der Fokus weniger auf Muskelmasse, als auf Robustheit.
Als Haarschafe weisen sie einen saisonalen Fellwechsel auf. Das Haarkleid ist enganliegend. Im Spätherbst bildet sich ein dichtes Winterfell. Dabei wachsen kurze, dichte Wollhaare unter dem Deckhaar. Im Frühjahr wird die Unterwolle wieder selbständig abgestoßen, daher erübrigt sich eine Schur bei Kamerunschafen.
Äußerlich fallen die mit anderen Rassen verglichen, kleinen abstehenden Ohren auf. Männlein und Weiblein sind sehr gut voneinander zu unterscheiden. Die Auen sind hornlos. Die Böcke sind an den sichelförmigen, korkenzieherartigen Hörnern und der langen Mähne an Nacken, Hals und Brust zu erkennen.
Die anerkannten rassetypischen Farbschläge sind braunmarkenfarbig, schwarzmarkenfarbig, schwarz und gescheckt.
Die von Natur aus als ehr scheu geltenden Kamerunschafe werden bei entsprechend warmherzigem, behutsamem Umgang und intensiver Betreuung durchaus sehr zutraulich und handzahm. Trotzdem können sie als Fluchttiere sehr schreckhaft sein und kopflos bzw. panikartig reagieren.
Kamerunschafe sind bereits im Alter von etwa 5-7 Monaten geschlechtsreif. Sie gelten als sehr fruchtbar und fortpflanzungsfreudig. Pro Wurf kommen 1-2, seltener auch 3 Lämmer zur Welt.
Die Brunst ist asaisonal, daher sind bis zu drei Ablammungen innerhalb von 2 Jahren möglich. Die Tragzeit beträgt in der Regel +/- 150 Tage. Die Lämmer sind schnellwüchsig.
Die Lebenserwartung liegt bei Durchschnittlich 10-12 Jahren in menschlicher Obhut.
Ausgewachsene Kamerun-Böcke werden i.d.R. etwa 40-50 kg schwer, bei einem Stockmaß am Widerrist von etwa +/- 60 cm.
Ausgewachsene Kamerun-Auen werden i.d.R. etwa 30-40 kg schwer, bei einem Stockmaß am Widerrist von etwa +/– 50 cm.
Kamerunschafe und Schafe im Allgemeinen sind Herdentiere. Die Größe der Herde sollte daher im absoluten Minimum drei, besser mehr Tiere betragen! Sie können das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Jedoch sollte zu jeder Zeit ein entsprechend trockener und ausreichend windgeschützter Stall oder Unterstand für die Tiere zur Verfügung stehen!
Regen, Frost und Schnee machen ihnen nichts aus. Bei starkem Wind ziehen sie sich jedoch gerne in den Stall zurück.
Als Einfriedung sind grundsätzlich Mauern, Festzäun, Steckzäune, Netze oder Litze möglich – bestromt oder unbestromt. Für einen akzeptablen Herdenschutz sind allerdings weitere Maßnahmen erforderlich.
Dabei sollte immer genug Grünfutter (Gras, Halme, Kräuter, Blätter, Blüten, Triebe, Knospen, Klee, Luzerne, ) zur Verfügung stehen. Bei ausreichend Grünfutter muss den Sommer über nicht zugefüttert werden. Im Winter ist eine Zufütterung von Rauhfutter (Heu, Stroh) und ggfs. Silage jedoch unerlässlich.
Gerne in Kombination mit z.B.:
Trockenschnitzel, Futter-/Kohl-/Zucker-Rübe, rohe Kartoffeln, Wurzelfrüchte, Hafer, Gerste, Mais, Ackerbohne, Erbsen, Sojabohne, ggfs. Kraftfutter, Lämmerkorn usw. …
Sauberes Wasser sowie Salz- und Mineral-Lecksteine (ohne Kupfer!) müssen ganzjährig zur freien Aufnahme zur Verfügung stehen!